Sonntag, 22. September 2013

Die Qual der Wahl

Heute wird gewählt. Sir Cameron, als non-D darf nicht, aber ihr habt eine Stimme. Benutze sie.

Die Frage ist einfach; wie lange will Deutschland Transferunion bleiben; irgendwann sind die erwirtschafteten Reichtümer des Nordens Europas im armen, sich in Notlage befindenden Süden geflossen. Da haben wir wieder Verhältnisse wie nach der Wiedervereinigung. Diesmal geht der Solidaritätszuschlag nach Länder wie Irland, Portugal, Griechenland, Italien und Spanien.

Das Problem damals war die 1-auf-1 Kurs vom West- und Ost-Mark. Ein Währungsproblem also, genau wie jetzt. Und wie damals können wir es nicht finanzieren.

De fakto wäre der Griechen-Euro – wirtschaftlich gesehen – bei €0,34 zum US Dollar. Der Deutsche Euro wäre bei etwa €2,36 zum USD.

Es gibt nur eine Alternative für Deutschland; steige aus dem Euro aus, weil ihr es bezahlen könnt. Bleiben heißt nur langsam ausbluten; zehn Jahre nach Euroeinführung ist das politische Projekt gescheitert. Wirtschaftlich gesehen gibt es keinen Grund für Deutschland mit Frankreich oder Italien in einer Währungsunion zu sein und damals – als der D-Mark am höchsten war – war Deutschland Exportweltmeister; also; Angstmacherei wegen Export-Einbruch ist nur im Interesse derjenigen die Vorteil von dem Euro hatten; und das sind nicht sie und ich. Zudem, bei 2,35€ zum Dollar, wäre das Tanken wohl etwas billiger oder? Genau wie Camembert, Renault und Chianti-Flaschen.

Egal wie gut oder schlecht das Programm in manche Bereiche sein sollte; es gibt nur eine Alternative für Deutschland, und dass ist die Partei die das richtige tun will, egal welche politische Kreuzzüge dies bewirkt; es ist an der Zeit, zu führen; weg mit dem Euro!


Benutze deine Stimme zur Veränderung.

Dienstag, 17. September 2013

Verzweiflung? Ich liebe dies! (Gedicht)

Unsere Triebe schreien nach Nähe, doch es gibt nur mail und tele.

We got it bad, and it feels good.

Ich ersaufe in Ihre Leidenschaft, es sind nur rote Peitschmarken die ihr noch im Rahmen halten.

Alles gezeichnete gehört mir,
und oh Gott, was bin ich geladen
wie eine erotische Atombombe, so heiß

She is far away, and that ain’t good.

Scotty, beam me up.
Wo ist der Scheiß Star-Trek wenn du sie brauchst.

Sir Möchtegern, für heute
Selbstbeherrschung am Wanken
Defintiv Sub-Virus Attacke, im Endstadium.

Aber noch bin ich Meister.
Noch …
Oh, Gott! Warum hast du die Weiber geschaffen?

Hat er nicht, sagst du?
Scheiß-Verstand – lass mich.

Klar, es ist ihre Schuld.
Ich wird sie straffen

Mit Liebe ... bis sie stöhnt.

Freitag, 6. September 2013

Woran denk’ ich wohl die ganze Zeit? (Gedicht)

Woran denk’ ich wohl die ganze Zeit?

Genau wie sie, denk' ich daran,
wie sie mit dem fremden Mann
sich so unzüchtig geil verhält
selbst ihr Schoß und Brüste quält

Dem Weg zum Hoch war voller kick
Er am reden, sie im Slip
schockend hart, beraubt von flair
stöhnt sie laut, "ich komme Sir"

Ja so war sie; gab sich hin
viermal Fitness ganz für ihn
nun er lustet und begehret
das ihr schütteln sich vermehret

doch auch Zücht ihr jetzt erwartet
damit ihr Lust nicht ganz entartet
führt er sie mit tawse und pflege

auf der Insel der Glückseel'ge

Sir Cameron
to be or not to be

Dienstag, 12. März 2013

Jungfrau, Huren und Linienbusse


Jungfrau, Huren und Linienbusse

Bereits als Teenager, hatte ich meine Vorstellung der jungfräuliche Hure, die eine pure Reinheit und Erhabenheit ausstrahlte, dasjenige was auch als Königin bezeichnet wird aber genauso gut mit Begriffe wie Magd, Prinzessin oder Priesterin ausgedrückt werden kann: es steht für deine Würde, eine innerliche  Größe und als Schutzmantel auch für die Unnahbarkeit für das Primitive. Die Königin kann nicht wesentlich besudelt werden; sie ist erhaben; weil sauber und vollkommen in sich selbst.

Die Hure, da entgegen, ist eher problematisch. Sie ist nicht die Seite die Unbedingt für Lust steht, oder für billige Sex – weil gekauft und nicht aus liebe geschenkt. Auch die Hure hat eine – in meiner Sicht – höheren Stand, und ist innerlich in ihrer archetypischer Gestallt nicht wenige erhaben. In unsere Kultur allerdings, muss die Hure schlecht sein: logisch, denn wenn Männer deren Gelüste auf sie ausleben, wird deren Schuld, die Untreue und die primitive Widerlichkeit – die mancher in sich selbst findet (wirklich oder durch religiöser Zwangsgedanken) – auf die Hure projiziert. Ja, so ist die Hure Leinwand, wo wir nicht sie sehen, nicht die Person, sondern unsere Vorstellungen. Die Hure trägt eine Maske, und diese Maske heißt Objektivierung.

Es geht auch anders. Die Hure kann auch für etwas stehen, was nicht kontra Unschuld steht – als Gegenteil - sondern eher dynamisch als Gleichgewicht zur Königin aufgefasst werden kann. Dies geht allerdings nur wenn wir verstehen, dass die Prostitution nicht immer mit eine negative Haltung gegenüber Sex verbunden war. In der Antike war die Prostitution – wenn nicht schon immer, dann trotzdem sehr häufig - im sakralen Bereich angesiedelt, nämlich im Tempeldienst.

In viele Gegenden befanden sich Tempel wo Huren zu ehren der Götter sich freiwillig für eine Zeit deren Körper aufopferten, die Einnahmen wurden (teilweise) in der Tempelkasse verschwinden und zur kultische Zwecke verwendet. Je nach örtlicher Gottheit, waren die Huren Männer oder Frauen. Deren dienst war dann auch nicht an der Sichtweise der Heterosexualität verknöpft; die Frauen standen für sowohl Männer als Frauen zur Verfügung, die Männer auch. Wer doch lieber eine Frau hatte dort wo es nur männliche Huren gab, der ging einfach zum nächsten Dorf; (ja: so wurden die Linienbusse erfunden!)

Die Hure steht in dieser Sicht stellvertretend für das Sakrale in der Sexualhandlung zwischen Menschen; für die warme, intime und geile Seite der Sexualität, wo aus Liebe zur Lust, die Lust gefeiert wird in einem Umfeld, wo es keine Tabus gab, denn es war teil der Dienst an den Göttern. Im Rausch der Gefühle wird der Rauheit vom Alltag vergessen und die Verschmelzung mit dem Partner gefeiert.

Nun, als Sadist bin ich nicht gerade ein Romantiker, wenigstens nicht unbedingt in meiner Sexualpraxis – stimmt nicht ganz, aber meine Romantik ist eher kontemplativer Art, so wie die Idee der Reinheit der Königin. Deshalb will ich die Tempelprostitution nicht schön reden. Auch die kultische Hure war nicht nur den Göttern gewidmet, es sind bestimmt auch Sklaven gewesen die wegen des Geldes ausgenutzt wurden, unter der Decke der Religion. Nach der Art der Menschen werden Frauen, Mädchen und Schandknaben ausgenutzt und missbraucht sein. Hurerei war damals und ist es heut noch unlösbar mit Benutzung und Abhängigkeit verbunden. Diese Seite ist nicht edel, aber verführerisch und sie wird in unserem Denken häufig mit der Lust gekoppelt; somit wird die Lust verdunkelt.

Die Hure steht, sicherlich im Denken der Hurenläufer, für die Frau die es von Lust nicht aushalten kann und es immer härter, tiefer und brutaler braucht. Die männliche aggressive – weil Testosteron getriebene – Sexualität wird umgekehrt auf die Nutte gespiegelt; sie will genau dies; Stärke, Kraft, Wärme, Dominanz und Virilität; sie will genommen werden und wenn sie Lustgefühle dabei empfindet – real oder vorgetäuscht - bestätigt sie den Mann in seine Maskulinität. Wenn sie sich in der Verlorenheit ihrer eigenen Gefühle sexuell hingibt, wird sie zu dass, was empfängt; ihr Schoss empfängt die Schwänze, Fäuste und Säfte; sie ist Fruchtbar und schenkt leben und Freude, wie die Erde Regen aufnimmt, Feuer und Wetter verträgt aber jedes Jahr wieder Frucht des Freudenweins gibt (Muttererde ist auch Multi-Orgasmisch!)

Nicht umsonst waren die kultische Sexgötter sehr oft agrarisch oder mit dem Wechsel der Jahreszeiten verbunden und Fruchtbarkeit, Erde,  Sonne und Mond gewidmet; Demeter, Bachus, Diana, Astarte. Hier liegt auch die Verbindung mit der Hexerei. (Ich werde es Euch sparen, diesbezüglich auszuweihen.)

Für mich als Teenager, war die Hure, dass was ich  haben wollte, herrliche ungezügelte Hingabe, aber ich wollte auch die Jungfrau, die Keusche, lieblich zärtliche Blüte, die nur für mich war, und wenn sie unerreichbar war, desto herrlicher wurde sie, da sie sich – in meiner Vorstellung – ihrer Lüste die ich in sie erregte nicht vertragen konnte, außer dann in der Heiligen Bund der Einswerdung für Immer. Du Hure war ja verdorben und sie begehrte ich und dürfte ich unbegrenzt zu meinen Vergnügen nehmen, die Jungfrau, sie dürfte ich lieben, die reine romantische Liebe.

Der Lebensweg der Männer – und so auch meiner - ist es, die zwei Seiten in sich zu vereinen und zum Heiligen Liebhaber zu werden; Liebhaber die noch Jungend, noch Reife bevorzugen, Liebhaber die noch Schlankheit, noch Fülle bevorzugen, aber die nur die Frau oder Mann oder Trans lieben wollen, egal wie sie sich geben. Aber auch ist der Heilige Liebhaber nicht in Zugzwang; er muss nicht jeder lieben, aber er darf.

So ist es auch zu verstehe, dass ein Dom und Sadisten noch mehr, sehr tiefe Gefühle für Devoten entwickeln können. Herren verlieben sich in Sklavinnen und Subs. Nicht immer, aber oft.

Leider ist in der Szene vor allem Lust die Motivation. Ein Leistungsdenken nach dem  Porno-Evangelium, oder die Suche nach dem Wahren, laut Doktrin der Monogamie. Wer es sich antun möchte …

Die Suche nach Ergänzung ist es was uns treibt. Wir lieben dass was uns vertraut ist, denn wer so ist wie wir, ist nicht bedrohend. Wir lieben, dass was fremd ist und uns reizt es besitzen und lieben zu wollen; wir wollen uns teilen; nehmen und angenommen werden. Darum tut lieben weh, denn unsere Herzen sind nicht immer weiße ….

Wir sollten aber auch nicht verkrampfen; wachse, lerne und lebe; kenne dich selbst, stehe zu deiner Hang nach Liebe und Anerkennung, und nach deiner Hang zu prügeln oder dich zu fügen, wir müssen alle ganz Tapfer sein, dann wird nicht alles gut, aber wohl viel angenehmer.

Höre auf Eure Herzen, folge den Weg.

Sir Cameron - magister perennis mysticum incantatio

Samstag, 9. März 2013

Was BDSM manchmal so kompliziert macht ….


„Schwache, starke Frauen: Lasst die Sau raus!“ So lautet eine Kolumne von Sibylle Berg auf Spiegel.de. Es geht dann darum, dass die Frau sich nicht diplomatisch für ihre Anwesenheit auf Erde entschuldigen sollte, sondern mal auf dem Tisch haut. „Alles was Männer so unerträglich macht, könnt ihr auch! Also traut euch mal und seid nicht immer so niedlich.“

Als feministischer Sadist bin ich am Anfang immer ein wenig erschüttert wenn ich so etwas lese. Sicherlich sind alle Frauen die ich kenne, niedlich, diplomatisch und … devot?

Welch ein absoluter Quatsch! Zuerst, finde ich es regelrecht abstoßend, wenn unter feministische Flagge die Schuld für den ganzen Mist der Welt auf mich und meine männliche Mitbrüder gelegt wird. In Onkel Tom’s Sklavenhütte gab es ja nur Frauen. Die Mujaheddin unterziehen ja nur teenie Mädchen eine Gehirnwäsche und das Maskuline ist im Prinzip unterdrückend, ja gerade in den Maßen so unerträglich, dass die gut meinende Sibylle ihre Schwester aufruft die Sau heraus zu lassen, Testosteron zu spritzen und zu echte Macha’s zu werden!

Also werte Ladies; werdet zur Mann, wie es in der Bibel steht: „Nach dem Mann wird dein Begehren ausgehen.“

Also das neue Postmoderne Evangelium der Massenmedien!

Furchtbar oder? Die Frau ist kein Anti-Mann, sondern jede Frau ist sich selbt. Genau wie  nicht alle Männer Christian Gray sind, niemals High Heels tragen oder Viagra brauchen.

Die ganze Diskussion ist ungenau, geht von unklaren Prämissen aus und dient eine Agenda, die nicht unbedingt die Sache dient.

Allerdings, und dass wäre mein zweites Thema, es ist nicht auszuschließen, dass Frau Berg einen Scherz macht, ja es ist sogar wahrscheinlich. Dies macht aber das obenstehende nicht überflüssig, denn antithetisch wurde sie bestätigen, dass dieses karikaturhaftes Bild der Frau immer noch vorherrscht. Und dass, gerade, wirkt sich auch im Bereich BDSM aus.

Sicherlich sind wir anno 2013 in der Situation, dass dominante Menschen auch lieb und zärtlich sind oder das devote Menschen mal frech und selbstbewusst sind, zum Glück, denn wer wurde sonst spielen wollen? Dennoch ist viel Frust da, denn die meisten von uns kommen zu der Szene wenn wir bereits etwas älter sind; wir schleppen unseren Ballast mit uns herum, haben an Fitness und Attraktivität eingebüsst und kompensieren dies, dadurch, dass wir in uns selbst, als relativ gefestigter Mensch, festhalten. Was sonst?

Jüngere Menschen, sind da vielleicht etwas lockerer; spielerisch und neugierig. Auch deshalb ein weniger Fest in Gender-Rolle, Neigung oder Vorlieben. Da sie mögen was ich mag - und durchaus in der Lage sind auf sich selbst auf zu passen - freue ich mich darüber, dass sie Teil unserer Community sind; denn wie echte Sex-Vampire brauchen wir frisches Blut!

Nun, jetzt wird’s kompliziert …

Wenn ich im Titel, kompliziert sage, meine ich das nicht unbedingt negativ, auch tolle Sachen zu realisieren ist häufig komplex, selbst wenn alle Beteiligten es umsetzen wollen. Dieses Blog ist ein Versuch der Entwirrung, nicht so sehr um es alles klar und transparent zu machen, sondern durch Analyse die Leser sensibel zu machen dafür, dass BDSM vor allem ein Sammelbegriff ist und keine ausgemachte Sache.

Es mag sein, dass ich BDSM ein wenig zu aktivistisch sehe; aber Kink ist eben ein Subkultur, nicht Mainstream und ich sehe es auch nicht schnell so werden und ich selber bin von der Sorte, die nicht gerne verheimlicht oder ein Doppelleben führt. Wir spielen. Ganz privat, in Clubs und Dungeons, auf Parkplätze oder im Freien. Und manche Spiele werden generell von viele Menschen als spannend betrachtet, andere Spielen werden kaum ertragen und nur toleriert wenn es ganz privat geschieht. Mein Herz schlägt für Offenheit und Akzeptanz, deshalb schreibe ich.

Regelmäßig begegne ich Auffassungen wie; die Domino tut ja auch nur was Mr. Subbie will und hat keine wirkliche Macht über ihn; oder: eine echte 24/7 Beziehung kann es ja gar nicht geben; oder: Verheiratete Männer die mit anderen Spielen wollen, sollten erst mal zuhause klar Schiff machen.

Gut, diese Meinungen sind vielleicht nicht so Mainstream als das Bild der Frau, wogegen sich die Kolumne auf Spiegel.de sich kehrt, aber stereotype Vorurteile sind es dennoch. Selbstverständlich ist jeder Leser berechtigt ihre Vorurteile zu haben; wir haben sie alle. Nur wenn es um Toleranz geht – und das ist nun wirklich eine Eigenschaft die für eine schräge BDSM Szene von Bedeutung ist, damit es ‚saumäßig gut’ werden kann – dann sind wir allen aufgefordert: denn Toleranz und Hinterfragen der eigene Vorurteile ist nicht etwas, dass wir nur von den Anderen erwarten dürfen. Da sind auch du und ich gefragt.

Berg auf, also …

Sir Cameron